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GERECHT HANDELN - SINNVOLL KAUFEN

DAS FACHGESCHÄFT FÜR FAIREN HANDEL

KREMS

»Mandacarú-Info März 2009«

Projektbesuche in Mexiko

Unsere ehrenamtliche Mitarbeiterin Veronika Amon konnte heuer an der Reise der EZA nach Mexiko teilnehmen. Von ihren Eindrücken erzählt sie in einem Gespräch mit Gerlinde Hämmerle.

 

  • Was waren deine Beweggründe an dieser Reise teilzunehmen?

Ich arbeite seit einigen Jahren im Weltladen mit. Die Situation der Produzenten und Produzentinnen kenne ich nur aus den Projektbeschreibungen. Diese Reise bot die Gelegenheit Menschen und auch die Herstellung unserer Produkte persönlich kennen zu lernen. Ich finde es interessant, nicht nur die touristischen Sehenswürdigkeiten zu besichtigen, sondern in direkten Kontakt mit Land und Leuten zu kommen.

 

  •  Welche Eindrücke hast du von Mexiko?

Unser erster Aufenthalt war in Mexiko City. Hier fand ich die Situation sehr bedrückend. Viele kleine Kinder im Volksschulalter gehen mit ihren Bauchläden herum, arbeiten als Schuhputzer oder betteln.

Die Vegetation auf dem Land ist faszinierend. Besonders haben mich die Orchideen am Weggrand und die üppigen Pflanzen begeistert. Aber es gibt auch sehr trockene Gegenden, wo das Regenwasser gesammelt wird um genug Wasser zu haben. Die starke Präsenz von Militär und Polizei ist für uns ungewohnt. Sie suchen nach illegalen Einwanderer/innen, die weiter in die USA gehen wollen.

Uns wurde erzählt, dass die Menschen von der Hilfe aus dem Ausland abhängig sind. Der Staat nimmt seine Aufgaben nicht wahr und ohne Hilfsorganisationen wäre das Überleben kaum möglich.

 

  • Was war dein schönstes Erlebnis?

Der Besuch des Keramikprojektes Xochipilli in Cuentepec. Obwohl ich nicht Spanisch kann, haben wir gleich zusammen getöpfert und mit den Kindern gespielt. Die Menschen strahlten Glück und Lebensfreude aus, das hat mich sehr beeindruckt.

 

  • Was möchtest du den Kunden und Kundinnen des Weltladens weitergeben?

Jedes Produkt, das im fairen Handel gekauft wird, hilft direkt den Menschen. Ich habe dies beim Besuch des Kaffeeprojektes Fiech in Tuxtla besonders gesehen. Die Arbeit - von der Pflege der Pflanzen, ernten, trocknen, schälen - ist mühsam und zeitintensiv. Trotzdem bleiben den Bauernfamilien nur ca. € 80.- im Monat. Die EZA ist zwar der Hauptabnehmer, aber einen Teil der Kaffeeernte müssen sie an andere Abnehmer zu wesentlich ungünstigeren Bedingungen abgeben. Mit der Prämie für Biokaffee konnte die Kooperative eine Schrotmühle für Mais kaufen, das erleichtert den Frauen die Arbeit.

Der faire Handel muss noch mehr gefördert werden, damit immer mehr Menschen von ihrer Arbeit gut leben können.

Das Motto der Kaffeebauern in Tuxtla lautet: „ Amar al medio ambiente es amar la vida“, das bedeutet: „ Die Umwelt zu lieben, heißt das Leben zu lieben.“

 

 

 

 

Version vom 2009-04-24 15:57:29 von Gowa