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GERECHT HANDELN - SINNVOLL KAUFEN

DAS FACHGESCHÄFT FÜR FAIREN HANDEL

KREMS

»Mandacarú-Info Oktober 2007«

Liebe FreundInnen
des Fairen Handels!

Diese Wochen steht in den Weltläden BOLIVIEN im Mittelpunkt unserer Aufmerksamkeit. Bolivien ist ein Land reich an indigener Kultur und tradi­tionellem Wissen, aber durch unge­rechte Handelsstrukturen zwischen Nord und Süd total verarmt. 80% der ländlichen Bevölkerung leben unter der Armutsgrenze. Besonders hart sind die Bedingungen in El Alto, einer stetig wachsenden Trabantenstadt von La Paz, auf 4100 Metern Seehöhe. Hoffnung geben Eigeninitiativen wie Organisationen Señor de Mayo und Jilata. Von ihnen stammen die weichen wunderschönen Alpacapullover, Hand­schuhe und Hauben, die man im Weltladen kaufen kann. Und was ist ein Alpaca? Es ist eine mit dem Lama verwandte Kamelart, dessen feines Haar von Brust und Schultern nur jedes zweite Jahr geschoren werden darf. Darum ist Alpacawolle so kostbar!

Señor de Mayo wurde 1989 von Antonia Rodrigez als gemeinnützige Produzentenvereinigung gegründet. Heute zählt sie rund 315 Mitglieder, davon sind 85% sozial und wirt­schaftlich benachteiligte Frauen. Sie stellen traditionelles Handwerk her, vor allem Strickwaren. Die Organi­sation bietet ihren Mitgliedern Ver­dienst­möglichkeiten, Beratung und Schulungen. Durch den Fairen Handel gewinnen die Frauen an Selbstachtung.

Jilata - "Bruder" auf Aymara, eine Vereinigung von zwölf Werkstätten, entstand erst 2003. Die Organisation zeichnet sich durch einen hohen unternehmerischen Geist aus, kultiviert mit sozialem Engagement. Einen be­sonders hohen Stellenwert genießt die Designentwicklung und Qualitäts­sicherung in der Produktion. Auch bei Jilata profitieren die Strickerinnen nicht nur finanziell, sondern auch durch die Weiterbildung.

El Ceibo – "Der Baum, der niemals stirbt", ist eine Genossenschaft im bolivianischen Tropengebiet Alto Beni. Durch Zusammenarbeit mit dem Fairen Handel hat es El Ceibo geschafft, ab Mitte der 80er Jahre fertig verarbeitetes und verpacktes Kakaopulver aus der eigenen Anlage in La Paz in die europäischen Welt­läden zu liefern. Anfang der 90er Jahre folgte Mascao, die erste fair gehandelte Schokolade der Welt.

ANAPQUI – Asociación Nacional de Productores de Quinua – hat sich der Pflege traditioneller Quinua-Sorten verschrieben. Mittlerweile hat die Ver­einigung 1500 Mitglieder, die in sieben Genossenschaften zusammen­geschlossen sind. Quinua ist eine 5000 Jahre alte Kulturpflanze mit besonders hohem Nährwert und vielen Vita­mi­nen, während der Kolonialzeit ver­boten, später durch den Import von sub­ventioniertem Billigweizen unren­tabel geworden und nicht geschätzt. Durch die Zusammenarbeit mit dem Fairen Handel konnte die Nachfrage nach Quinua im Ausland gesteigert werden, was zur Aufwertung von Quinua auch im eigenen Land führte. Der Faire Handel zahlt den Produzentinnen neben einem fairen Preis einen Bio-Zuschlag und fördert so eine nachhaltige Produktion.

Version vom 2007-10-21 14:30:50 von Admin