http://weltladen-krems.at

GERECHT HANDELN - SINNVOLL KAUFEN

DAS FACHGESCHÄFT FÜR FAIREN HANDEL

KREMS

»Wege des Widerstandes - Caminos de Resistencia «

Seit mehr als 40 Jahren herrscht in Kolumbien Bürgerkrieg.

Die konservative Regierung unter Präsident Alvaro Uribe Vélez will das Land voll in den Welt­handel integrieren. Abbau von Sozial­leist­ungen, Kündigung von Beamten, Privatisierung­en, Ausbau des Militärs zur Terrorbekämpfung sind die Folge.

Eingesetzt zur Guerillabekämpfung wurde das Militär mit vielen Sondervollmachten ausge­stattet. Hausdurchsuchungen, Verhaft­ung­en und Morde geschehen fast täglich.

Aus den Bauernaufständen 1964 haben sich verschiedene Guerillagruppen gebildet, die ver­suchen durch Entführungen und Erpres­sung­en an Geld zu kommen. Sie haben sich in die Wälder zurückgezogen.

Besonders gefürchtet bei der Bevölkerung sind die paramilitärischen Gruppen. Sie werden von den Reichen des Landes zur Sicherung ihrer Privilegien und ihres Besitzes angeheuert. Kolumbien hat heute eine der weltweit höchsten Kriminalitätsraten.

Dieser Gewalt ausgesetzt haben Gemeinden im Department Antioquia, im Grenzgebiet zu Panama begonnen einen gewaltlosen Weg zu gehen. Im März 1997 wurde von einigen Bauernfamilien in der Gemeinde San José de Apartadó ihr Dorf zur neutralen Zone erklärt. Angehörigen der bewaffneten Kriegsparteien ist der Zutritt auf das Wohn- und Arbeitsgebiet der Gemeinde verwehrt. Sie lehnen jegliche Kooperation und Weitergabe von Infor­mation­en an die Kriegsparteien ab. Drogen und Alkohol sind im Friedensdorf nicht erlaubt. Die Mitglieder beteiligen sich an Gemein­schafts­arbeiten um die Solidarität untereinander zu stärken.

Seit der Gründung wurden mehr als 500 Menschenrechtsverletzungen und Kriegsver­brechen gegen die Mitglieder der Friedens­gemeinde verübt. Für den überwiegenden Teil macht die Gemeinde Paramilitärs sowie die Armee verantwortlich. Am 14. Mai 2007 wurde Francisco Puerta, ein Führer der Friedens­gemeinde San José de Apartadó, mit mehreren Schüssen von Paramilitärs erschossen. Nach dem Mord sind die zwei Paramilitärs langsam in eine von der Polizei permanent kontrollierte Zone abgezogen.

Trotz dieser Gewaltattacken gegen die Mitglieder der Gemeinde setzen die Menschen ihren gewaltfreien Weg fort. Unterstützung suchen und brauchen sie von internationalen Gruppen. Je bekannter diese Friedensinitiative ist, desto mehr Druck kann auf die Regierung ausgeübt werden solche Initiativen in Ruhe zu lassen.

Heute zählt die Gemeinde mit rund 1.200 Mitgliedern 17 Dörfer.

Die Ausstellung in Krems ist ein Zeichen der Solidarität und Ermutigung für Menschen, die täglich der Gewalt ausgesetzt sind ihren gewaltfreien Weg fortzusetzen.

Gerlinde Hämmerle


Version vom 2007-07-07 19:45:27 von Admin