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GERECHT HANDELN - SINNVOLL KAUFEN

DAS FACHGESCHÄFT FÜR FAIREN HANDEL

KREMS

»Mandacarú-Info Dezember 2000«

Liebe Mitglieder,Freunde und Freundinnen des Vereinsfür gerechtes Handeln in der Welt!


Musiques du monde , World music , Weltmusik

Spätestens seit dem großen Erfolgt des "Buena Vista Social Club" steigt das Interesse an Musik, die sich außerhalb des europäisch-amerikanischen Mainstreams ansiedelt, der sogenannten "Weltmusik". Der Weltladen Mandacarú bietet ein sehr umfangreiches Sortiment von Aufnahmen klassischer und traditioneller Musik aus allen Teilen der Welt, die es uns ermöglichen, andere Kulturen zu "erhören", sowie deren Länder und Kontinente in ihrer Eigenheit und Unterschiedlichkeit kennenzulernen. Dies geht natürlich nur, wenn wir gleichzeitig unsere eigenen Gewohnheiten und kulturellen Traditionen hinterfragen.

Was wir als Musik zu verstehen gewohnt sind, unterscheidet sich oft grundsätzlich vom Verständnis nichtwestlicher Kulturen, welche häufig eine viel integrativere und umfassendere Vorstellung von Musik praktizieren. In vielen Kulturen ist Musik beispielsweise ganz eng mit religiöser Praxis und gesellschaftlichen Fragen verbunden und erlangt aus dieser Beziehung ihre Bedeutung. Werfen wir einen Blick nach Afrika: Afrikanische Musik hängt immer mit Fragen des Alltagslebens zusammen. Afrikanische Kinderlieder beschäftigen sich mit Fragen der unmittelbaren Umgebung, den Umständen der Geburt, Armut oder dem Dorf. Lieder über Liebe, Trauer, Pubertätsriten, Ernten, Jagen, Begräbnisriten und andere Zeremonien führen in die Gesellschaft ein. Musik ist jederzeit mit dem afrikanischen Alltag verbunden. Dabei beginnt die musikalische "Erziehung" schon sehr früh. Gerade diesen ersten zwei Lebensjahren eines Kindes, die es hauptsächlich am Rücken der Mutter, deren Bewegungen und Rhythmus erfühlend, verbringt, kommt dabei große Bedeutung zu. Der physische Kontakt mit einer anderen Person, um den Rhythmus dieser zu erspüren, setzt sich in manchen afrikanischen Kulturen bis ins Erwachsenenalter fort: Trommellehrer der Ashanti (Ghana) benützen zum Vorzeigen des Rhythmus die nackten Schultern der SchülerInnen. Erwartungsgemäß unterscheiden sich auch die "Präsentationsformen" von Musik. Besonders in indianischen und schwarzafrikanischen Vorstellungen und jenen der australischen Aborigines geht es um die Beteiligung der Person durch das unmittelbare Teilhaben des Menschen an der Musik und am Tanz.

Musik aus aller Welt wird für uns, wenn wir uns auf dieses Abteneuer einlassen, zum Mittel zur Kommunikation, auch zwischen den Kulturen, von der beide Seiten profitieren können: Einhören in die Musik aus aller Welt zielt auf eine Erweiterung unserer Erfahrung und kann zu einem tieferen Verständnis zwischen den Kulturen führen.

Version vom 2006-08-22 03:38:45 von admin