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GERECHT HANDELN - SINNVOLL KAUFEN

DAS FACHGESCHÄFT FÜR FAIREN HANDEL

KREMS

»Mandacarú-Info Dezember 1999«

Liebe Mitglieder,Freunde und Freundinnen des Vereinsfür gerechtes Handeln in der Welt!

Suchen sie noch ein "sinnvolles" Geschenk?Und: Es ist ihnen nicht egal, wen sie mit ihren Weihnachtseinkäufen unterstützen?

Wir haben auch heuer wieder einige "Geschenkpakete" vorbereitet. Aber auch bei einer individuellen Zusammenstellung fair gehadelter Produkte beraten wir Sie gerne.


Erlassjahr 2000

Den ärmsten Ländern der Welt sollen die Schulden erlassen werden

Seit langem ist die Staatsverschuldung eines der wichtigsten Themen der internationalen Geld- und Währungspolitik. Während hochverschuldete, aber wirtschaftsstarke Staaten wie die USA beispielsweise keine Probleme haben, ihre Auslandsschulden fristgerecht zurückzubezahlen, sind die armen Staaten der Erde schon seit Jahren nicht mehr in der Lage, ihren Zahlungsverpflichtungen oder auch nur der Rückzahlung der hohen Zinsen nachzukommen. Für sie bedeutet die Verschuldung im Ausland nicht nur eine Überforderung der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit, sondern auch Opfer für die Bevölkerung, da für Gesundheit und Bildung kaum Geld übrig bleibt.

Es kann als erster Erfolg bezeichnet werden, dass sowohl auf dem Kölner Weltwirtschaftsgipfel im Juni als auch auf der Jahrestagung des Internationalen Währungsfonds und der Weltbank in Washington Ende September ein teilweiser Schuldennachlass für einige hochverschuldete arme Länder beschlossen wurde. Bedenklich ist allerdings, dass die an den Schuldennachlass gebundenen Auflagen eine wirkliche Verbesserung der Situation der ärmsten Länder oft wieder erschweren oder unmöglich machen. So haben beispielsweise Weltbank und IWF Mosambik zwar 3,7 Mrd US-Dollar Schulden nachgelassen, wodurch der jährliche Schuldendienst Mosambiks bis 2005 auf 73 Mio Dollar fallen wird. Im Gegenzug aber darf Mosambik, das zu den ärmsten Ländern der Welt gehört, seine Cashew-Nuss-Industrie (bis Mitte der 90er Jahre größter industrieller Arbeitgeber und zweitgrößter Devisenbringer) nicht wiederbeleben. Eine weitere an den Schuldennachlass gebundene IWF-Auflage führt dazu, dass Mosambik nur mehr an jene, die auch dafür zahlen können, sauberes Wasser abgeben darf.

Die internationale Kampagne Erlassjahr 2000 tritt für einen sinnvollen Schuldenerlass ein, indem die freiwerdenden Mittel in einem fairen und offenen Verfahren unter die Kontrolle der Zivilgesellschaft des Schuldnerlandes gestellt werden sollen und für Entwicklung und Armutsbekämpfung verwendet werden. Natürlich würde ein solcher Schuldenerlass den reichen Ländern Geld kosten. Erlassjahr 2000 rechnet für 41 Länder und 10 Jahre mit maximal 270 öS pro Person und Jahr. Anlässlich des Weltwirtschaftgipfels konnte Erlassjahr 2000 dem deutschen Bundeskanzler bereits 17,1 Mio Unterschriften aus 160 Ländern der Welt übergeben. Parallel dazu läuft die Internet-Kampagne der Vereinten Nationen im Kampf gegen Armut (www.netaid.org), welche die Erlassjahr-Petition zurmassivsten Unterschriften-Kampagne der Menschheitsgeschichte machen soll.

Weitere Informationen finden Sie im Internet auf http://www.t0.or.at/ini96

Version vom 2006-08-22 03:38:44 von admin